Von Zitronen und Erdbeeren
Aktualisiert: 20. Mai 2021
Nein, es geht nicht um Essen oder Früchte, auch wenn die Überschrift dies anmuten lässt. Zitronen sind im Normalfall sauer (kommt auf die Sorte an) und Erdbeeren sind in der Regel süss (so weit sie genug Sonne bekommen haben).
Worum geht es also? Es geht um Für und Wider. Es geht um Sonne und Mond, um Licht und Schatten. Um Schwarz und Weiß.
Es wär doch wirklich schön, wenn unsere Welt und unser Leben sich so einfach kategorisieren ließe. Wir wüssten ganz genau und ziemlich rasch was Sache ist. Nur leider ist das so gar nicht der Fall. Es gibt nämlich noch viel mehr Dazwischen als es Farbtöne gibt. Und was ist dieses Dazwischen? Es ist gelernte Haltung, es sind erlernte Muster, es sind Prägungen aus unserer Ursprungsfamilie, es sind Gefühle und Emotionen, und es sind Trigger. Einfachste Situationen und kleinste Stimmungsschwankungen. Und dann kommen da noch alle unsere Erfahrungen dazu.

„Fertig ist die Zitronen-Erdbeer-Mischung.”
Eine süß-sauer-Mischung und ein buntes Durcheinander an Emotionen und Gedanken.
Wenn uns so eine Mischung überkommt...
ist sie meistens unvermittelt und plötzlich da. Sie erwischt uns eiskalt und mitten in einer gerade angenehmen Situation. Und dann? Flucht, Angriff, Starre?
Unsere Amygdala im Limbischen System schlägt an. Und je nach individueller Prägung erfolgt eine Reaktion. Ich für meinen Teil kannte früher hauptsächlich Angriff. Und ich kann aus Erfahrung sagen, das kommt fast nie gut an. Es gibt nur wenige Menschen, die mit Angriffen umgehen können. Sozusagen ein Streit, ein Streitgespräch, das 30 Minuten später auch schon wieder vergessen ist. Nein, die meisten Menschen reagieren da im besten Fall sehr empfindlich oder empört und im schlechtesten Fall reden sie ein Leben lang kein Wort mehr mit dir. Was also tun? Nun, ich habe irgendwann gemerkt, dass es außer Flucht, Angriff und Starre auch noch etwas anderes geben muss.
Es hat etwas gedauert und ich bin in die tiefsten Tiefen meines Selbst gelangt, aber ich habe es geschafft. Ich habe meine Gefühle und meine Emotionen ordnen können und in den Griff bekommen. Wie ich das erreicht habe? Mit Arbeit an mir und mit mir selbst. MIt Techniken und Methoden, die ich in Laufe der letzten Jahre in meinen Ausbildungen erlernt und selbst erfahren habe. Heute ist es so, dass ich nicht mehr sofort in eine Angriffsposition oder schlimmer fast, in eine Starre verfalle. Für mich persönlich war die Starre schrecklicher als der Angriff. Denn im Angriff war ich wenigstens beweglich. In der Starre war es mir nicht mehr möglich zu denken.
Natürlich ist das nicht von heute auf morgen passiert. Es war ein längerer Prozess. Ein Zeitraum der manchmal anstrengend war (mit Ehrenrunden wie Eva immer sagt), aber es hat sich gelohnt. Ich habe heute viel mehr Qualität im Leben, kann meine Gefühle ausdrücken und meine Bedürfnisse aussprechen. Ich kann meine Hochsensibiliät annehmen und meine Potenziale leben.
Wenn du dich in diesem Blog erkennst, dann freue ich mich, wenn ich dir in einem Coaching meine Erfahrung und mein Wissen weitergeben darf.
Startklar? Dann legen wir gleich los. Ich freue mich auf dich!